Trinkwasserfilter im Haushalt – Fluch oder Segen?

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Ist ein Trinkwasserfilter im Haushalt aus baubiologischer Sicht empfehlenswert und was ist bei seinem Betrieb zu beachten?

Dieser Artikel soll über die Möglichkeiten einer technischen Unterstützung, Bedienung und Wartung und alle Anforderungen an eine hygienische und sichere Nutzung informieren.

Vielfach besteht der Wunsch zur Verbesserung unserer Trinkwasserqualität. Zu diesem Zweck kennen wir verschiedene Verfahren: Aktivkohlefilter, Umkehrosmose, Destillation, um nur die gängigen zu nennen. Im IBN-Fernlehrgang Baubiologie heißt es hierzu: „Die Versuche, mit zusätzlichen Wasser-Filter-Systemen das Trinkwasser von Schadstoffen zu befreien, führten nachweislich zu guten Ergebnissen.“, aber auch:„… die Problematik der Verkeimung ist vielfach noch nicht befriedigend gelöst.“ Des Weiteren gilt – genauso wie bei Luftfiltern, dass ein gesättigter Filter schlechter ist als kein Filter, da er die angesammelten Schadstoffe in erhöhter Konzentration wieder abgibt.

1 Beispiel für einen Aktivkohlefilter
2 Magnetventil mit Steuergerät (mögliche Einbauposition siehe Pfeil auf oberem Bild) und Bedientaster am Wasserhahn

Es sind also neben der Auswahl des für den Anwendungsfall geeigneten Filtersystems auch dessen regelmäßige Wartung und seine Handhabung im Alltag von großer Bedeutung. Zur Wartung zählen dabei Filterwechsel, Spülvorgänge und Desinfektionen. Und bei der Handhabung sprechen wir zum Beispiel vom Ablaufenlassen der ersten Liter am Morgen oder von der Vermeidung von Stagnation bei längerer Abwesenheit, wie Urlaub. Einige dieser Punkte stellen lediglich Anforderungen an die Disziplin von Betreiber und Benutzer, andere erfordern zwingend automatisierte Lösungen, wie bereits die Formulierung „… bei längerer Abwesenheit“ impliziert. Ich habe daher für meinen eigenen Bedarf ein solches System entwickelt und gebaut, dessen Konzept ich hier erläutern möchte.

Zu Beginn stand die Überlegung, welche Anforderungen sollen erfüllt werden und im nächsten Schritt die Frage, wie sich diese technisch umsetzen lassen. Die Details dazu finden sich im Infokasten. Bei der anschließenden Realisierung, welche mir viel Spaß gemacht hat, ging es um Fragen der technischen Machbarkeit, die Beschaffung der Bauteile und nicht zuletzt um die entstehenden Kosten. Aber wie zu sehen ist, diese Aufgaben konnten gelöst werden

AnforderungUmsetzung
Überwachung der Filterwechsel- und DesinkfektionsintervalleAnzeige zur Erinnerung und Sperren der Zapfstelle nach einer Karenzzeit Funktion zur Aktivierung des (neuen) Filters und zum Rücksetzen von Überwachung und Sperre
Ablaufenlassen der ersten Liter am MorgenLeuchtanzeige am Bedientaster für die ersten Liter des Tages mit einstellbarer Wassermenge, diese können dann z. B. als Blumenwasser genutzt werden
Regelmäßige Spülung von Filter und Wasserleitung bei AbwesenheitAbwesenheitsmodus mit automatischer Öffnung der Zapfstelle zur Filterspülung mit einstellbarer Intervallzeit und Wassermenge
Sicherheit gegen LeckageAnschluss des Magnetventils erfolgt vor dem Wasserfilter, um diesen drucklos zu betreiben. Zusätzlich ist der Anschluss eines Wasserdetektors möglich
Niedriger EnergieverbrauchDer Standby-Verbrauch liegt weit unter 1 Watt; der resultierende Jahres-Stromverbrauch einschließlich Zapfbetrieb unter 3 kWh.

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Fotos: Gerold Fischer

Autor
Gerold Fischer

Gerold

Fischer

Dipl.-Ing., arbeitet als Baubiologe IBN in Wuppertal. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind die baubiologische Beratung und die Entwicklung baubiologischer Technik.

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