Sandtiere – Hocker aus Lehm
Die „Sandtiere“ sind eine Hockerreihe aus Lehm. Diese besteht aus einem Vierbeiner, zwei Dreibeiner und zwei breiteren Bögen, die zu einer Bank zusammengestellt werden können.
Das Material besteht – wie beim Stampflehmbau – aus einem Gemisch von Sand, Ton, Kies und Stroh. Mit Lehm lässt sich im Gegensatz zu Beton und anderen gebrannten Hartbaustoffen umweltfreundlich und ressourcenschonend bauen. Die Eigenschaften des Lehms werden nicht verändert, da der Lehm nicht gebrannt wird, sondern lediglich verdichtet und getrocknet wird.
Mit der Hockerreihe bekommt der Lehm ein neues Erscheinungsbild. Das Potenzial dieses von Manchen immer noch unterschätzen Materials wird in einem neuen Kontext genutzt. Im Herstellungsprozess wird der Lehm in einer Stoffhülle getrocknet. Diese Hülle ist flexibel und ermöglicht runde Formen. Zusätzlich prägt die Maserung des Stoffes ein Muster in den Lehm. Als einheitliches Element setzt sich die Form des Bogens in der gesamten Hockerreihe fort. Die Serie besteht aus drei verschiedenen Kombinationen. Die Objekte selbst zwingen die Benutzer*innen nicht dazu, sich auf eine bestimmte Weise zu setzen, da seine Form sehr offen ist. In einer Gruppe aufgestellt, haben sie einen sehr kommunikativen Aspekt.
In einer sich schnell verändernden Konsumgesellschaft setzt dieses Projekt ein Statement. Es werden keine künstlichen Stoffe hinzugefügt und die Eigenschaften des Lehms bleiben unverändert. Somit kann das Produkt problemlos vernichtet werden und sich zersetzten. Durch Wiederverwendung kann ein Stoffkreislauf geschaffen werden.
„Sandtiere“
Abschlussarbeit von Luise Krumbein, 2019
Fakultät für Design und Künste, Freie Universität Bozen
Begleitet von Harry Thaler und Thomas Mayfried
Die Arbeit wurde 2019 auf der POTENTIALe in Feldkirch, Österreich, ausgestellt.
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