(M)Ein Weg aus der Elektrosensibilität – Teil II

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Vielen Dank für das große Interesse und das positive Feedback auf Teil I meines Beitrags. Das motiviert mich, in diesem Teil II über meinen weiteren Weg als Hoffnungs- und Informationsträger für Betroffene zu berichten. Ein Weg voller Erkenntnisse, Eigenversuche, kleinerer Rückfälle, aber eben auch begeisternder Fortschritte.

Autor
Michael Bauske

Michael

Bauske

führt als Umweltanalytiker eine Baubiologische Beratungsstelle IBN in Berlin

Anfang Januar 2016 war meine Gesundheit zu gut 80 % wieder hergestellt. Es gab noch immer Tage, an denen mir die Elektrosensibilität extrem zusetzte und mein Leben in Berlin stark einschränkte. Aber es gab schon erste Tage, an denen es mir gut ging, an denen ich mich vorsichtig aber mutig durch die Stadt bewegen konnte, ohne einen gesundheitlichen Absturz zu durchleben. Und diese Tage wurden in den letzten sechs Monaten immer mehr und Abstürze gibt es gar nicht mehr.

Seither ist viel geschehen, ich habe viel gelernt experimentiert und irgendwie ging es in kleinen Schritten immer weiter bergauf. Das konsequente Weglassen von Milch- und Weizenprodukten in meiner Ernährung brachte zum Jahresbeginn 2016 wieder ein wenig mehr Stabilität in meine Gesundheit, die heftigen Rückschläge reduzierten sich spürbar.

Mein weiterer Weg

Ende Januar gab es einen erneuten Anstoß, mich mit der Wirkung der Mineralstoffe nach Dr. Schüßler genauer zu befassen. Eine empfohlene Kombination bestimmter Salze brachte mir für gut fünf Wochen spürbare Erleichterungen. Nach dieser Zeit hatte ich das Gefühl, einige Mineralsalze nicht mehr zu vertragen, da sich bestimmte Symptome wieder leicht verstärkten bzw. bereits verklungene Symptome wieder zutage traten. Dass dies jedoch andere Zusammenhänge hatte, durfte ich erst später erfahren. Zu diesem Zeitpunkt war meine Behandlung beim Heilpraktiker abgeschlossen und die Glutathioninfusionen ließ ich mir nur noch monatlich verabreichen. All das hatte mir über Monate sehr gut geholfen, für Fortschritte gesorgt.

Ende März 2016 wollte ich noch mehr erfahren, mehr über meinen Körper, dessen Funktionsweise, über Mineralstoffe nach Dr. Schüßler, deren Wirken im Körper usw. Das Studium des „Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler“* war wieder ein wesentlicher Schlüssel auf meinem Weg zur Gesundung.

Parallel hatte ich die ersten Wohnräume baubiologisch saniert, d. h. Vliestapeten runter, Laminat raus und Papiervlies inklusive Lehmstreichputz an die Wände und geöltes Parkett auf den Boden. Familie und Freunde waren beeindruckt von dem mehr an Wohn- und Wohlfühlqualität. Auch wenn es anfangs ein paar schmunzelnde Gesichter gab, nun gibt es bereits die ersten Nachahmer.

“Wären mir all diese Zusammenhänge früher bewusst gewesen, hätte ich mir einiges ersparen können”

Jede freie Minute galt meine Aufmerksamkeit nun dem Handbuch der Biochemie und ich lernte, dass mein Körper für seine tägliche Arbeit nicht nur Vitamine, Enzyme, Wasser, Licht, eine gesunde Umwelt und Ernährung benötigt, sondern auch vielfältigste Mineralstoffe und Spurenelemente. Gut 6 % meiner Körpermasse (5,1 kg) sind Mineralstoffe und Spurenelemente unterschiedlichster Art und es war für mich eine wesentliche Erkenntnis, dass ein Mangel dieser lebensnotwendigen „Betriebsstoffe“ zu „Betriebsstörungen“ (Symptomen) führt. Die Aufnahme dieser Mineralsalze erfolgt im Normalfall durch eine ausgewogene Ernährung und über den gesunden Darm. So werden dem Organismus für die alltäglichen Lebensprozesse ausreichende Mengen dieser Stoffe zur Verfügung gestellt und bei einer guten Lebensform auch ergänzend bevorratet.

Ungesunde Lebensformen und Krankheiten haben jedoch einen erhöhten Mineralstoffbedarf zur Folge, d. h. die Vorräte werden mehr- oder minderstark beansprucht. Ist der Darm ergänzend durch eine Entzündung geschwächt, kann meist nur eine reduzierte Menge an Mineralstoffen aus der Nahrung herausgelöst werden, was einen wesentlichen Weg der Beschaffung dieser lebenswichtigen Betriebsstoffe einschränkt. Hier kommt der große Vorteil von Mineralstoffen nach Dr. Schüßler zum Tragen, da diese über die Mundschleimhaut bzw. die Haut aufgenommen werden können, in der zur Verfügung gestellten Form sofort zellgängig sind und vom Organismus sofort an die bedürftigsten Stellen im Körper transportiert werden. Wären mir diese Zusammenhänge früher bewusst gewesen, hätte ich mir einiges ersparen können.

Was war geschehen?

Die langjährigen Schwermetallbelastungen in meinem Gebiss sowie das stete Freiwerden von Quecksilber hatten über die Jahre einen erhöhten Mineralstoffbedarf meines Körpers zur Folge. Scheinbar ernährte ich mich doch so gesund, dass dieser Bedarf über lange Zeit gedeckelt werden konnte. Heute weiß ich, dass ich bereits im Vorfeld meines gesundheitlichen Zusammenbruchs im März 2014 schon einige „Unverträglichkeiten und kleinere Allergien“ hatte. Diese waren bereits „erste Notprogramme“ meines Körpers. Erschwerend kam vor meinem gesundheitlichen Zusammenbruch dazu, dass ich einen entzündeten, da schwermetallbelasteten Darm hatte. Dies war sicherlich zusammen mit stark reduzierten Mineralstoffvorräten der Grund, warum mein Körper den Kampf gegen die jahrelang kompensierte Schwermetallvergiftung im März 2014 verloren hatte.

Hat ein Körper nicht mehr genügend Mineralstoffvorräte, so versucht er z. B. über Unverträglichkeiten eine permanente Einsparung dieser zu erreichen. Mineralstoffaufwändige Prozesse z. B. bei der Verdauung bestimmter Lebensmittel im Organismus werden im Überlebensmodus reduziert oder gänzlich unterlassen, um lebensnotwendige Abläufe abzusichern. Im Umkehrschluss heißt das natürlich, dass bei Zuführung von Mineralstoffen nach Dr. Schüßler eine langsame, aber stete Besserung der Gesundheit eintreten sollte. So einfach soll das sein?

Nach all den bisher genannten Schritten meiner Gesundung konnte ich nun die fehlenden Mineralstoffe in meinen Zellen durch die regelmäßige Einnahme von Mineralstoffen nach Dr. Schüßler langsam wieder auffüllen und so eine stete Besserung meiner Gesundheit erreichen. Seit 13 Wochen (Stand Juli 2016) nehme ich nun regelmäßig die Schüßler Salze Nr. 1 bis Nr. 12 ein (vorher 5 Wochen lang die Nummern: 2, 3, 5, 7 und 8 je 10 Stück am Tag), habe hier unterschiedlichste Dosierungen durchprobiert (3 bis 10 Stück pro Tag und Sorte) und es hat bei mir funktioniert. Mein Körper macht nun Schritt für Schritt zunehmend mehr das, was er sehr viele Jahre zuvor auch getan hatte, einen guten Job. Die Zellen haben nun langsam wieder alle notwendigen Mineralstoffe an Bord und können ihrer ursprünglich zugedachten Funktion wieder gerecht werden, der Körper gesundet und die Symptome meiner Elektrosensibilität werden immer geringer. Aktuell gehe ich bei mir von einer bereits zu ca. 95 % wiederhergestellten Gesundheit aus und die restlichen 5 % schaffe ich auch noch.

Übrigens kam es bei längerer und intensiver Einnahme von Schüßler-Salzen bei mir vorübergehend zur Verschlimmerung einiger Symptome bzw. zum Wiederauftreten einiger, dies jedoch nur kurzfristig. Erklärung: Wenn dem Körper ausreichend zellgängige Mineralstoffe nach Dr. Schüßler im Nachgang einer gesundheitlichen Herausforderung verabreicht werden, können die Zellen zunehmend wieder ihre vollständigen Funktionen aufnehmen, d. h. der Körper verlässt Schritt für Schritt die ganzen Notprogramme und das führte in meinem Fall hier und da kurzfristig zu diesen lästigen „Alt“-Symptomen.

Unser Körper hat meines Wissens nach zwei große Vorratsspeicher für Mineralstoffe und Spurenelemente. Dies sind zum einen die Zellzwischenräume (Bedarfsspeicher für z. B. höhere Tagesbedarfe: Sport, Erkrankungen, hohe Konzentration, temporärer Schutz des Körpers gegenüber Umwelteinflüssen, usw.).

Dieser Speicher beinhaltet die Mineralstoffe in grobstofflicher Form, in der diese vom Darm aus der Nahrung gelöst werden. Der zweite große Speicher sind die Körperzellen. Die hier enthaltenen Mineralstoffe sind die eiserne Reserve und werden vom Körper nur bereitgestellt, wenn es keinen anderen Weg der Beschaffung mehr gibt. Werden diese feinstofflichen (zellgängigen) Salze für den Erhalt lebenswichtiger Funktionen aus den Zellen gelöst, können die betroffenen Körperzellen ihrer Funktion nicht mehr gerecht werden, der Mensch erkrankt, es treten Symptome auf. In diesem Fall ist die Zuführung fehlender, feinstofflicher Mineralstoffe nach Dr. Schüßler ein sehr hilfreicher Weg, den Zellen auf direkten Weg das zurück zu geben, was ihre Leistungsfähigkeit wieder herstellt.

Fazit eines medizinischen Laien: Auch die Elektrosensibilität scheint in meinen Augen, bezogen auf meinen Fall, ein Notprogramm meines Körpers gewesen zu sein. Im Umkehrschluss heißt das für mich, dass die Kompensation/Abwehr der elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder und Strahlungen enorme Mengen an Mineralstoffen im Körper eines jeden Menschen verbraucht. In meinem Fall brachte die Schwermetallvergiftung und einige schwermetallbedingte Entzündungen das Fass zum Überlaufen. Mein Körper entschied sich die lebenswichtigen Funktionen vorrangig mit dem Restbestand der noch im Körper vorhandenen Mineralstoffe zu versorgen und stellte meine Kompensationsfähigkeit gegenüber Felder, Wellen und Strahlung ein.

Diese „Unverträglichkeit“ sorgte für eine Vermeidung dieser mineralstoffintensiven Belastungen, um das wenige Leben in mir irgendwie zu erhalten. Natürlich waren es in meinen Fall nicht nur die fehlenden Mineralstoffe, sondern eben auch fehlende Vitamine, Glutathion, Enzyme, …, die im Zusammenspiel der Mangelerscheinungen zu dieser gesundheitlichen Herausforderung führten. Es ist jedoch ergänzend wichtig zu wissen, dass z. B. Vitamine nur in Anwesenheit bestimmter Mineralstoffe vom Körper aufgenommen und genutzt werden können. Sind diese Mineralstoffe nicht im Körper vorhanden, werden die lebenswichtigen Vitamine wieder ausgeschieden.

Ich bin medizinischer Laie, ein Betroffener, und habe das hier niedergeschriebene Wissen selber erlebt und recherchiert. Möge auch dieser fortgeführte Lösungsansatz vielen Betroffenen Hoffnung machen und den Weg zur Gesundung ebnen.

Vorläufiges Fazit

Das Schicksal der vielen Millionen elektrosensiblen Menschen wird von Politik, Krankenkassen und großen Teilen der Wirtschaft noch immer belächelt, geleugnet und verharmlost. Diese unbeschreibliche, politische und gesellschaftliche Ignoranz führt im Umkehrschluss dazu, dass es viel zu wenig sinnvolle Forschungen zur gesundheitlichen Entlastung Betroffener gibt und dabei scheint eine Lösung doch mehr als einfach.

Auch wenn die flächendeckende Versorgung unseres Landes mit Mobilfunknetzen zzgl. TETRA-Behördenfunk, Bahnfunk, WLAN usw. in meinem Fall scheinbar nicht ursächlich für dieses Krankheitsbild „Elektrosensibilität“ verantwortlich war, so tragen diese allgegenwärtigen, elektromagnetischen Strahlungskomponenten zur mehr oder minder starken Einschränkung der gesundheitlichen Lebensqualität bei Millionen von Menschen bei. Gemäß dem Deutschen Grundgesetz steht aber jedem Menschen unseres Landes das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit zu. Vielen Politikern in unserem Land scheint aber das tägliche Schicksal von Millionen betroffener Bürger ebenso wenig zu tangieren, wie die langfristigen, gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen humanitären Katastrophe.

Das Anliegen meines Artikels ist die Darstellung meines Weges aus der Elektrosensibilität, um Betroffenen, Ärzten, Heilpraktikern und Forschern einen möglichen Lösungsansatz aufzuzeigen. Ich bin selber durch die Hölle der Elektrosensibilität gegangen, habe am eigenen Leib erfahren müssen, was es heißt, mit dieser gesundheitlichen Herausforderung in einer Großstadt wie Berlin zu leben. Ich habe es auf meinem Weg geschafft, meinen Gesundheitszustand schrittweise zu verbessern und würde mich freuen, wenn künftig noch mehr Betroffene so oder ähnlich eine deutlich bessere Lebensqualität wiedererlangen.

Ich bin medizinischer Laie und habe das hier niedergeschriebene Wissen selber erlebt bzw. recherchiert sowie aus Gesprächen mit behandelnden Heilpraktikern und Ärzten zusammengetragen. All das in der Hoffnung, anderen Betroffenen einen möglichen Weg zur Gesundung aufzeigen zu können.

Teil I

In Teil I beschreibt Michael Bauske, wie er vor einigen Jahren krank und kränker wurde. Erst seine intensive Beschäftigung nicht nur mit medizinischen Fragen, sondern auch mit der Baubiologie, half ihm, wieder gesund zu werden.

IBN Kommentar

“Die enge Zusammenarbeit von baubiologischen Experten mit Medizinern war schon immer ein essenzielles Ziel der Baubiologie. Vielen Dank an Michael Bauske, dass er unsere Leser an seinem Weg zur Gesundung teilhaben lässt. Möge dieser Beitrag vielen weiteren Betroffen Mut machen!”

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Quellenangaben und/oder Fußnoten:

Titelbild: Josef Frey, IBN

Autor
Michael Bauske

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