Psychische Probleme bei Stadtkindern

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Kinder, die in Städten leben, zeigen häufiger psychische Symptome. Warum dies so ist, untersuchte das „King’s College London“ in Zusammenarbeit mit der „Duke University“.

Autorin

Helena

Hick

Helena Hick ist Ethnologin und Erziehungswissenschaftlerin. Sie ist tätig in der politischen Bildungsarbeit und Wildnispädagogik. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich für Klimagerechtigkeit.

Die Ursachen für psychische Symptome von Kindern, die in Städten leben, sind häufig weniger sozialer Zusammenhalt sowie eine höhere Kriminalitätsrate. Es zeigen sich zum Beispiel Symptome wie Verfolgungsängste, das Hören oder Sehen von nicht existierenden Dingen und die Wahrnehmung, dass andere die eigenen Gedanken lesen können.

Diese Phänomene können später im Erwachsenenalter zum Beispiel zu Schizophrenie führen. Um herauszufinden, wie die Gesellschaft und die Umgebung Kinder beeinflussen, haben die Wissenschaftler*innen über 2.000 britische Zwillinge von Geburt an zwölf Jahre begleitet. Ebenso untersucht wurden auch das nachbarliche Umfeld mit seinen Bewohner*innen und Gebäuden sowie die psychische Verfassung der Mütter. Es zeigt sich, dass 12-jährige Kinder, die in der Stadt aufgewachsen sind, fast doppelt so häufig psychische Symptome zeigen, als Kinder, welche ihre Kindheit auf dem Land verbracht haben.

Um die Ursachen für diese Auswirkungen ermitteln zu können, wurde das Lebensumfeld der Kinder bezüglich folgender vier verschiedenen Kriterien untersucht:

  • Unterstützung und Zusammenhalt in der Nachbarschaft
  • Wahrscheinlichkeit, ob Nachbar*innen bei Problemen eingreifen würden
  • Störungen wie z. B. Vandalismus, Graffitis, laute Streitereien
  • Kriminalität

Psychische Symptome traten häufiger in Gegenden auf, in welchen Zusammenhalt und Zivilcourage niedriger und Störungen sowie Kriminalität häufiger vorkamen.

Interessant ist auch, dass einige der Nachbarschaften mit dem stärksten Zusammenhalt gleichzeitig auch die wirtschaftlich schwächeren waren. Sozialer Zusammenhalt hängt also nicht in erster Linie von den ökonomischen Verhältnissen ab.

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1 Kommentar

  1. Guten Tag, vielen Dank für diesen Artikel. Ich lebe seit Jahren in der Stadt, bin kein Kind mehr-:) , kann aber alles unterstreichen auch für mich als Erwachsener , ich war jahrelang krank und es hat niemand gemerkt, in einem Haus, wo 5 Parteien leben. Man konnte es einfach nicht merken, weil man sich im Treppenhaus kaum begegnet. Auf dem Land würde man viel früher merken, dass da etwas nicht stimmt, ob man dann Hilfe bekommt ist natürlich eine andere Frage, aber ich spüre seit dem immer wieder diese Angst, oder das Gefühl der Isolation. Ich bin übrigens ein sehr kontaktfreudiger Mensch, doch hier will jeder seine Ruhe haben. Weil ich meinen Mann verloren habe , wohne ich alleine in der Stadt und ich dachte eigentlich , dass es gut wäre für mich,doch jetzt sehne ich mich wieder nach den Geräuschen der Natur. Ich möchte dies einfach auch für alle anderen Menschen schreiben, die älter und einsam in der Stadt sind. Für die Kinder und die Mütter tut es mir natürlich unheimlich leid, in kleinen Wohnungen, wo man kaum singen oder etwas spielen kann, das mit Lärm verbunden ist, mich würde es nicht stören, ich sehne mich danach. Beste Grüsse und alles Gute und hoffe Sie sind wohlauf Anne-Marie Schweizer

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Quellenangaben und/oder Fußnoten:

Beitragsquelle: Newbury, J et al (2016) ‘Why are Children in Urban Neighborhoods at Increased Risk for Psychotic Symptoms? Findings From a UK Longitudinal Cohort Study’ Schizophrenia Bulletin DOI: 10.1093/schbul/sbw052 (Zusammenfassung)
Illustration: Josef Frey, Innenarchitekt und Baubiologe IBN

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Helena Hick ist Ethnologin und Erziehungswissenschaftlerin. Sie ist tätig in der politischen Bildungsarbeit und Wildnispädagogik. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich für Klimagerechtigkeit.

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