Radon – unterschätzte Gefahr
Das Bundesamt für Strahlenschutz schätzt, dass es in etwa jedem zehnten Haus in Deutschland ein Radonproblem geben könnte. Es ist eine alltägliche Gefahr, die aus dem Boden kommt und besonders im Keller und Erdgeschoss zu einem ernsten Gesundheitsproblem werden kann.
Radon ist ein Zerfallsprodukt von Uran, das in geringen Konzentrationen in verschiedenen Gesteinen in der Natur vorkommt. Das radioaktive Gas kann aus dem Boden aufsteigen und in Gebäude eindringen. Atmet man Radon beziehungsweise seine radioaktiven Zerfallsprodukte ein, können sie ins Lungengewebe eindringen und je nach Konzentration und Dauer das Krebsrisiko erhöhen.
Im Januar 2020 trat das neue „Stahlenschutzgesetz“ in Kraft, herausgegeben vom Bundesamt für Strahlenschutz. Bis Mitte 2020 sollen insgesamt 6.000 über ganz Deutschland verteile Wohnungen messtechnisch erfasst werden und so Aufschluss über die Radonkonzentration in Wohnungen geben. Die derzeit verfügbare Karte des Bundesamt für Strahlenschutz basiert auf Messungen, die zwischen 1992 und 2003 stattfanden.
Mit dem neuen Strahlenschutzgesetz gibt es nun erstmals auch Regelungen zum Schutz vor dem radioaktiven Edelgas: Zwar zunächst nur für Arbeitsplatz und Aufenthaltsräume, aber auch zu Hause sollte man die unsichtbare Gefahr ernst nehmen; erst nach Auswertung der Ergebnisse durch das Bundesamt für Strahlenschutz sollen auch für Wohnhäuser verpflichtende Maßnahmen ergriffen werden.
Radonwerte können von Fachleuten wie z.B. Baubiologischen Messtechniker*innen IBN gemessen werden. Der neue Referenzwert im Innenbereich liegt bei 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft. Laut WHO stellen schon 100 Becquerel eine Gefahr für die Gesundheit dar. Im Standard der Baubiologischen Messtechnik (SBM) gelten erst Werte unter 30 Becquerel als unauffällig.
Literaturtipp
Das „Radon-Handbuch Deutschland“ des Bundesamtes für Strahlenschutz zeigt auf, wie das Edelgas in Gebäude gelangt und welchen Einfluss typische Bauweisen und Gebäudeeigenschaften auf den Radongehalt in Innenräumen haben.
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