Sind Isothiazolinone in Farben gesundheitsschädlich?
Antwort
Isothiazolinone sind biozide Wirkstoffe und werden v.a. als Topfkonservierungsmittel (Schutzmittel gegen mikrobielle Schädigungen während der Lagerung zur Verlängerung ihrer Haltbarkeit) sowie als Filmschutz (Beschichtungsschutzmittel) in Farben und weiteren wasserlöslichen Produkten eingesetzt, so z. B. in Lacken, Lasuren, Fertigputzen, Klebern, Dichtungsstoffen, Reinigungsmitteln bis hin zu Kosmetik. Da sie zu allergischen Reaktionen und Hautekzemen v.a. bei Handwerker*innen und Menschen mit gestörtem Immunsystem führen können, ist ihre Anwendung nicht unproblematisch, zumal sie auch nach dem Trocknungsprozess an die Raumluft abgegeben werden (Quelle: Fernlehrgang Baubiologie IBN).
Bei üblichen Raumluftprüfungen werden Isothiazolinone oft nur sehr beschränkt identifiziert. Bei begründetem Verdacht sollte daher eine gesonderte Probenahme durchgeführt werden (z.B. nach einem akkreditiertem Verfahren mittels LC-MS).
Biozide Wirkstoffe in Farben lassen sich häufig vermeiden, indem keine streichfertigen Farbgebinde verwendet werden, sondern die Farben vor Ort mit Trockenpulvern und Wasser gemischt werden, wie es bis vor wenigen Jahrzehnten üblich war und wie wir es empfehlen.
Auch in verarbeitungsfertigen Kalk-Kaseinfarben oder Silikatfarben sind aufgrund ihrer Alkalität (hoher pH-Wert) i.d.R. keine biozide Wirkstoffe enthalten. Sicherheitshalber sollte man sich von den Farbherstellern bzw. ausführenden Firmen bzw. Handwerker*innen bestätigen lassen, dass keine biozide Wirkstoffe enthalten sind.
Der Vollständigkeit halber möchten wir ergänzen, dass Farben neben Isothiazolinonen auch andere umwelt- und/oder gesundheitsschädliche Stoffe enthalten können, wie z.B. andere Biozide, Formaldehyd, Lösemittel oder Mikroplastik.
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