5G ist in aller Munde und hat die Elektrosmog-Diskussion, also die Sorge vor Belastungen durch elektromagnetische Felder und Wellen neu entfacht. Insbesondere die Industrie, aber auch viele Verbraucher wollen schnellere und leistungsfähigere Datennetze. Andere sehen Risiken bei Strahlung und Datenschutz. Wie nun kann aus baubiologischer Sicht argumentiert werden und womit müssen wir in Zukunft bei der Entwicklung der uns umgebenden „Funklandschaft“ rechnen?
5G – was ist das?
Bei 5G handelt es sich um die neue Generation – eben die 5. – des Mobilfunks, wobei die Anwendungsmöglichkeiten und -ideen weit über ein reines Kommunizieren zwischen Handys oder mobiles Internet hinausgehen.
Es geht nicht mehr nur um die Kommunikation von Mensch zu Mensch, sondern auch von Mensch zu Maschine sowie von Maschine zu Maschine – Stichworte bzw. wichtige Anwendungsmöglichkeiten hierfür sind das Internet der Dinge (Internet-of-Things, IoT), Smart Home, Autonomes Fahren, Telemedizin, intelligente Energieversorgung und Gebäudetechnik (Smartmetering), Smart Farming oder Smart City.
Neue Antennen und Zellengrößen
Wichtig bei der Betrachtung und Bewertung von 5G sind die dort neu zum Einsatz kommenden Antennen. Diese werden als ‚intelligent‘ bezeichnet, vor allem wegen ihrer Eigenschaft, die abgestrahlten Funkwellen bündeln zu können (so genanntes Beamforming), so dass nicht mehr alles wahllos in der gesamten Umgebung verteilt, sondern zumindest ein großer Teil der Strahlung recht gezielt zum Nutzer (dem Handytelefonierer bzw. der datenübertragenden Person) gerichtet wird.
Neu ist auch der geplante deutlich häufigere Einsatz so genannter Small Cells mit Reichweiten nur bis zu etwa 200 Metern, installiert z.B.an Laternen, Ampeln, Litfaß-, Park- und Telefonsäulen, Trafokästen, Mülleimern oder Hausfassaden, auch innerhalb von Gebäuden. Die Sendeleistungen sind hier zwar schwächer, aber Menschen werden sich oft näher an den (kleinen und kaum sichtbaren) Sendeantennen befinden.
Gesundheitliche Risiken
Es gibt noch kaum Forschungsergebnisse zu speziellen Risiken durch die bei 5G verwendeten Funkwellen. Schon im Jahr 2017 haben aber mehr als 180 Wissenschaftler und Ärzte aus 36 Ländern einen Appell unterzeichnet. Darin wird vor potenziell schweren gesundheitlichen Auswirkungen der 5G-Mobilfunktechnologie gewarnt und ein Moratorium mit aufschiebender Wirkung zum Ausbau der fünften Generation für Telekommunikation empfohlen, bis potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt vollständig durch industrieunabhängige Wissenschaftler erforscht worden sind.
Resümee
Vieles weiß man bei 5G noch nicht, aber sicher genug, um Vorsicht walten zu lassen und sich vorsorglich möglichst wenig 5G-Strahlung auszusetzen. Sicher wird durch 5G mehr Kontakt mit Funk in diversen Lebenslagen, im Beruf, in der Öffentlichkeit oder auch in den eigenen vier Wänden gegeben sein. Eventuell wird es aber auch Strahlungsverminderungen gegenüber der jetzigen Mobilfunksituation geben. Wie und wo im Einzelnen Belastungen auftreten, muss (ggf. messtechnisch) überprüft werden.
Nach wie vor bleibt baubiologisches Hauptziel, auch bezüglich 5G, die Schlafplätze von Menschen so frei wie möglich von Funkeinflüssen zu halten – bei hausinternen Sendern durch Vermeiden, Abschalten oder Abstand, bei Einstrahlungen von außen durch Abschirmmaßnahmen.
Den ganzen Beitrag lesen und weitere Infos unter baubiologie-magazin.de