Umweltbewusstsein in Deutschland
Die Studie zeigt, dass die Menschen Umweltschutz als Aufgabe aller Politikbereiche ansehen. In den Bereichen Landwirtschaft und Mobilitรคt gibt es eine groรe Lรผcke zwischen dem Wunsch der Befragten, Umwelt- und Klima mรถglichst wenig zu belasten, und den wahrgenommenen Schwerpunkten der Politik in diesen Bereichen. Mit den Zielen der Energiewende sind die meisten der Befragten weitgehend einverstanden. Gleichzeitig ist die Mehrheit der Auffassung, dass die Energiewende zรผgiger gestaltet werden muss.
Bundesumweltministerin Schulze: “Die Umweltbewusstseinsstudie 2018 zeigt: Die Dringlichkeit des Umwelt- und Klimaschutzes ist in den Kรถpfen der Bรผrgerinnen und Bรผrger angekommen. Zugleich sieht die Mehrheit der Befragten Defizite beim Handeln. Diese Befunde verstehe ich als Auftrag. Der Staat muss fรผr bessere Rahmenbedingungen beim Klimaschutz sorgen. Darum setze ich mich fรผr einen sozial gerechten CO2-Preis und ein verbindliches Klimaschutzgesetz ein. Die Befragten wรผnschen sich auch eine schnellere Energiewende. Das sehe ich ganz genauso. Hier gilt es, endlich die Bremse zu lockern beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie.”
Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Menschen in Deutschland schรคtzen Umwelt- und Klimaschutz als eine sehr wichtige Herausforderung ein โ 11 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2016. Gerade in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr, Bau und Energie wรผnscht sich eine Mehrheit der Befragten, dass Umweltbelange eine รผbergeordnete Bedeutung einnehmen.
Der Zustand der Umwelt in Deutschland wird deutlich schlechter bewertet als in frรผheren Umfragen. Nur noch 60 Prozent der Befragten bewerten ihn als gut, bei der letzten Befragung waren es noch 75 Prozent. UBA-Prรคsidentin Krautzberger: “Der extrem trockene letzte Sommer machte die Folgen des Klimawandels auch in Deutschland erlebbar. Das Insektensterben, die Diskussion um die Luftqualitรคt in den Stรคdten oder der Plastikmรผll in den Meeren zeigen, wie sehr unsere natรผrlichen Lebensgrundlagen gefรคhrdet sind. Auch ich verstehe die Befragungsergebnisse als einen Aufruf an alle, das Handeln deutlich stรคrker an Umweltaspekten auszurichten.”
Die gestiegene Erwartungshaltung der Bevรถlkerung zeigt sich auch darin, dass das Handeln aller relevanten Akteure fรผr Umwelt- und Klimaschutz schlechter bewertet wird als in frรผheren Erhebungen: Mit dem Engagement der Industrie sind nur 8 Prozent zufrieden (“tut genug”/”tut eher genug”), mit dem der Bundesregierung 14 Prozent. Mit dem Engagement der Stรคdte und Gemeinden sind 24 Prozent zufrieden und mit dem der Umweltverbรคnde 71 Prozent. Auch ihr eigenes Engagement beurteilen die Bรผrgerinnen und Bรผrger kritisch: Nur 19 Prozent der Befragten finden, dass die Bรผrgerinnen und Bรผrger genug oder eher genug tun, vor zwei Jahren waren es mit 34 Prozent deutlich mehr.
Die diesjรคhrige Studie enthรคlt die drei Schwerpunktthemen Energie, Landwirtschaft und Verkehr
Energie
Eine bemerkenswert hohe Zustimmung gibt es zu den Zielen und Strategien der Energiewende. 95 Prozent finden die Steigerung der Energieeffizienz durch neue Technologien fรผr das Gelingen der Energiewende wichtig, 92 Prozent den Ausbau der erneuerbaren Energien. Gleichzeitig sind 81 Prozent der Meinung, dass die Energiewende zu langsam vorangeht und 76 Prozent kritisieren, dass die Kosten der Energiewende zu ungleich verteilt seien.
Landwirtschaft
68 Prozent der Befragten wรผnschen sich, dass Umwelt- und Klimaaspekte in der Landwirtschaftspolitik eine รผbergeordnete Rolle spielen. Fรผr die zukรผnftige Entwicklung der Landwirtschaft sind der Studie zufolge mรถglichst geringe Umwelt- und Klimabelastungen am wichtigsten (von 45 Prozent der Befragten auf Rang 1 gesetzt), gefolgt von der Versorgung mit vielfรคltigen, hochwertigen und gesunden Lebensmitteln (von 43 Prozent auf Rang 1 gesetzt). Allerdings haben die Befragten mehrheitlich (86 Prozent) den Eindruck, dass sich die Landwirtschaftspolitik an den Interessen der Industrie orientiert. Dass sich die aktuelle Agrarpolitik am Umwelt- und Klimaschutz orientiert, meinen nur 22 Prozent der Befragten.
Verkehr
Umwelt- und Klimaschutz sollte nach Meinung von mehr als der Hรคlfte (53 Prozent) der Befragten auch in der Verkehrspolitik eine รผbergeordnete Bedeutung einnehmen. Im Detail ist den Befragten fรผr die Entwicklung des Verkehrs am wichtigsten, dass Umwelt und Klima mรถglichst wenig belastet werden (von 50 Prozent auf Rang 1 gesetzt). Ebenfalls sehr wichtig ist, dass alle Menschen ihre Wege im Alltag bequem und kostengรผnstig zurรผcklegen kรถnnen (von 40 Prozent auf Rang 1 gesetzt). Auch hier meint mit 89 Prozent jedoch eine Mehrheit der Befragten, die aktuelle Verkehrspolitik orientiere sich an den Interessen der Wirtschaft. Nur 27 Prozent haben den Eindruck, die Verkehrspolitik orientiere sich an den Interessen der Bรผrgerinnen und Bรผrger, und lediglich 21 Prozent meinen, sie orientiere sich am Umwelt- und Klimaschutz.
Links:
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