Die Zukunft des Wohnens – Mehrgenerationenhaus
Der gestalterische Ansatz war es, die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile zu verknüpfen und dabei ein hohes Maß an Privatsphäre, vor allem auch in den Außenbereichen zu schaffen. Entstanden ist ein T-förmiger Kubus, der mit einer horizontalen Holzverschalung in zwei Grautönen und einer weißen Putzfassade kombiniert ist. Die Erschließung mit einem großzügigen Treppenaufgang, einem Aufzug, zwei Galerien, die als Kommunikationsorte dienen, und einem Luftraum, der bis ins erste Obergeschoss reicht, erfolgte dabei aus energetischen Gründen an der Nordostseite. Zudem war es so möglich, dass alle Mieteinheiten entweder eine Loggia, eine Terrasse oder Grünfläche haben, die von der Sonneneinstrahlung im Westen und/oder Süden profitieren. Alle sind so raffiniert platziert, dass sie den Bewohnern ein Höchstmaß an Intimität gewähren.
Mehrgenerationenhaus
Die Grundrisse überzeugen trotz weitgehender Barrierefreiheit durch geringe Verkehrsflächen und eine individuelle Raumaufteilung. Sie unterscheiden sich neben der Lage vor allem von der Größe her, um so unterschiedlichen Platzansprüchen – vom alleinstehenden Single bis zu einer Familie mit zwei Kindern – Rechnung zu tragen. In diesem Mehrgenerationenhaus können sich Jung und Alt wohlfühlen.
Energiekonzept
Zum anspruchsvollen Wohnentwurf gehört, dass alle Domizile drei Blickachsen nach draußen haben und die Natur erlebbar wird. Einige Fenster sind dabei in allen Einheiten bodentief. Selbstverständlich legten die Bauherren zudem auf eine optimale Trittschalldämmung Wert, der Deckenaufbau misst über 60 cm. Auch mit dem Energiekonzept wird neue Wege gegangen: Das Mehrfamilienhaus ist mit einem hocheffizienten Mini-Blockheizkraftwerk mit Stirlingmotor zur Strom- und Wärmeerzeugung mit integriertem Gas-Brennwertkessel für die Spitzenlast ausgestattet. Die Aufwendungen für Strom- und Heizkosten sind dadurch für alle Bewohner sehr gering. Der Clou: Die Investitionskosten sollen sich bereits nach sechs Jahren amortisiert haben.
Design- und Ausstattungskultur
Damit die Design- und Ausstattungskultur in sämtlichen Wohnungen gleich ist, sind überall Küchen, Einbauschränke, Deckenleuchten sowie fest montierte Accessoires in den Bädern eingebaut. Für das Foyer, die Galerie und das Treppenhaus entwickelten die Bauherren zusammen mit der Kölner Feng-Shui-Beraterin Gudrun Mende ein unverwechselbares, kraftvolles Farb- und Interior-Exposé. Gartenarchitektonisch gestaltete Außenanlagen mit einem auf die Region abgestimmten Pflanzenplan komplettieren das Ensemble.
Gebäudesteckbrief
- Wohngesundes Mehrfamilienhaus, Landkreis Alzey, Rheinhessen
- Bauherren: Fluhr-Barth
- Architekt: Prof. Hans-Georg Stotz, Stuttgart, bws-architekten.de
- Wohnfläche gesamt: 828 m2/ Geschosshöhe 300,5 cm
- Bauweise: Holztafelbau mit Großelementen (Voll-Werte-Wand von Baufritz, baufritz.de), Wandstärke 37 cm
- Wärmedämmung: HOIZ = Dämmung aus Holzspänen, U-Werte 0,12-0,20 W/m2K
- Fassade: Fichtenschalung gehobelt silbergrau und Mineralputz
- Besonderheiten: Elektrosmog-Schutztechnik / Bio-Licht-Konzept / baubiologische Innenraumausstattung (inkl. Innenraumfarben, Bodenkleber etc.)
- VOC-Abnahmemessung nach ISO 16000 (VOC = flüchtige organische Verbindungen, ISO = Internationale Organisation für Normung, ISO 16000 = ISO-Norm für Luftverunreinigungen)
- Energiekonzept: Effizienzhaus 55 / Jahresheizwärmebedarf 31,1 kWh/m2a / dezentrale Lüftung / Mini-Blockheizkraftwerk mit Stirlingmotor zur Strom- und Wärmeerzeugung mit integriertem Gas-Brennwertkessel.
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ob da auch ein mcs-patient wohnen könnte. in regensburg gibt es mehrere mehrgenerationshäuser. wie üblich, ich kann dort nicht vorbei gehen, viele bewohner stehen auf terrassen und balkonen mit zigarette, weichspülergeruch überall. aber an rollstuhlfahrer und geistig behinderte ist alles bedacht. alleinstehende mcs patienten mit grundsicherung/harz 4 haben hier in unseren reichen lande keine lebensberechtigung. viele sterben unter grauenvollen bedingungen.
Bei der Planung und Ausführung von Baufritz-Gebäuden legen wir allgemein großen Wert auf die baubiologische Prüfung und Freigabe der Materialien, sowie der Informationen der spezifischen Kundenanforderungen an alle am Prozess Beteiligten. Mit dieser Vorgehensweise konnten wir in den letzten Jahren diverse Objekte für MCS-Patienten realisieren. Auf das Verhalten der Bewohner können die ausführenden Firmen allerdings keinen Einfluss nehmen. Letztendlich ist das Thema bezahlbarer Wohnraum für MCS-Patienten eine Frage, für welche die Politik und/oder die Krankenkassen Antworten finden müssen. BaubiologInnen könnten die notwendigen Rahmenbedingungen dafür definieren.