Gibt es ungiftige Mittel gegen Ameisen?
Antwort
Einen Weg ins Haus bieten Undichtigkeiten wie Fugen und Risse oder geöffnete Fenster. Oft ist es schon zielführend, die Gummidichtungen der Fenster und Türen zu erneuern bzw. vorhandene Risse und Fugen abzudichten. Je nach Situation kann auch ein engmaschiges Fliegengitter hilfreich sein. Zudem sollte man Lebensmittel in insektensicher verschlossenen Behältnissen wie Schraubgläsern aufbewahren.
Soweit diese Maßnahmen nicht ausreichen, gibt es einige ungiftige Hausmittel, die je nach Stärke des Befalls bzw. der Situation vor Ort mehr oder weniger gut helfen können. Das Ausstreuen von z.B. Kieselgurpulver bzw. Zimt kann schon zum Ziel führen. Auch das Aufstellen von Mischungen z.B. aus Lavendelöl und Olivenöl (1:10), bzw. alternativ aus 0,5 l Wasser, 5 Esslöffel Zucker und 2 Esslöffel (Instant)-Hefe kann wirken.
Bei einem größeren Befall kommt man damit jedoch leider meist nicht weiter. Dann ist es erforderlich, die Ameisennester zu suchen und zu entfernen. Möglich ist dies durch Ausgraben und Wegbringen oder alternativ fluten mit kochend heißem Wasser (am besten spät Abends oder früh Morgens, wenn die Ameisen noch im Nest sind). Alternativ oder ergänzend kann auch versucht werden, in der Nähe der Nester umgedrehte, mit Holzwolle ausgestopfte Blumentöpfe aufzustellen. Mit etwas Glück siedeln die Ameisen in die warmen trockenen Töpfe um; anschließend die Blumentöpfe mindestens 30 Meter zum alten Standort versetzen.
Sind die Ameisen entfernt, sollten Sie Ihren Terrassenbereich genauer in Augenschein nehmen. Ameisen bevorzugen als Nistplätze trockene, durch Sonne gewärmte Bereiche in Bodennähe. Ideal sind z. B. Pflasterplatten mit offenen Fugen im Sandbett, aber auch Risse im Mauerwerk. Schließen Sie solche Fugen soweit mäglich, um die Wiederansiedlung zu erschweren. Und machen Sie in Zukunft öfter Kontrollgänge, um mit den oben genannten „sanften“ Methoden den Anfängen zu wehren.
Diese Frage beantwortete Ihnen Josef Frey, Innenarchitekt, Baubiologe und Mitarbeiter im Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN
Ergänzende Tipps von der Expertin und Baubiologin IBN Christine Ehm
Sicher ist es in manchen Fällen möglich, dass die von Ihnen vorgestellten Mittel wirken.
Mit Kieselgur würde ich auf keinen Fall im Außenbereich arbeiten. Kieselgur ist zwar nicht gesundheitsschädlich für uns Menschen, aber für andere „nützliche“ Insekten, wie z. B. Bienen und Hummeln.
Natürlich haben in der Baubiologie empfohlene Mittel meist weniger ungesunde Auswirkungen, können aber auch wirkungslos sein, weil sie nicht zum Insekt passen. So lieben z.B. nicht alle Ameisenarten „Zuckerkram“, es gibt auch fleischfressende Arten … Und natürlich muss auch immer der Artenschutz bedacht werden: So kann das Entfernen von Ameisennestern – je nach Art – schlicht gesetzeswidrig sein.
Zusammen mit Partner*innen biete ich die Bestimmung von Insekten und dem dazugehörigen „Minimierungsplan“ an. Natürlich gehören dazu dann auch genaue Ortsbeschreibungen mit Bildern (oder noch besser Ortsbegehungen), damit die Ursachen auch unterbunden werden können.
In aller Regel sollte aber in einem ersten Schritt eine Bestimmung der Tiere erfolgen, sodass gezielt gearbeitet werden kann. Ich persönlich arbeite bei Schädlingsbefällen sehr gerne mit „Gegenspielern“, welche die Bewohner nicht stören, aber natürliche Feinde in das Ökosystem vor Ort einbringen.
Diese Tipps sowie die weiter unten empfohlenen Fachartikel sind von von Christine Ehm, Dipl.-Biologin, Chemikerin und Baubiologin IBN aus 79771 Klettgau. Vielen Dank dafür!
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Ich habe aktuell auch gute Erfahrungen mit einer Mischung aus Backpulver und Puderzucker (1:1) gemacht. Ein Schälchen damit habe ich in den Blumentopf gestellt, den sie mit Läusen malträtieren. Dort haben einige Ameisen sofort das zeitliche gesegnet. Eine gute Lösung, bis dann der nächste Regen kam.
Ergänzung zum Thema Ameisen:
Im Außenbereich lasse ich alle Ameisen am Leben. Vereinzelte auf der Veranda im Frühjahr auftauchende Tiere habe ich tatsächlich per Hand entfernt. Nach einiger Zeit verschwanden die auch wieder, das hat sicher irgendwie mit ihrem Lebenszyklus zu tun. In einem Jahr haben die in der Fensterzarge “gewohnt”. Bis ich darauf gekommen bin, hat es auch eine Weile gedauert, da mussten sie natürlich raus.