Was kostet die energetische Modernisierung eines Mehrfamilienhauses?
Antwort
Wer ein Mehrfamilienhaus modernisiert, muss für Passivhaus-Standard ohne Fördermittel mit Mehrkosten rechnen. Das zeigt eine Analyse des Projekts „WEG der Zukunft“.
Ein höherer energetische Standard hat mehrere Vorteile, wie der Vergleich verschiedener Maßnahmen zeigt:
- Erstens gibt es dafür meist zusätzliche Fördermittel.
- Zweitens können die Kosten für eine neue Heizanlage deutlich niedriger ausfallen, nämlich um rund 14 bis 30%.
- Drittens sinken der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen stärker – und damit auch die laufenden Kosten.
„Wohnungseigentümergemeinschaften, kurz WEG, können anhand der Infografik sehen, was verschiedene Maßnahmen im Schnitt kosten – und dass der Unterschied zum Passivhaus-Standard oft nicht besonders groß ist.“, sagt Kristin Fromholz, die Projektleiterin von „WEG der Zukunft“.
Bei dem Beispiel-Gebäude für die Kosten-Analyse handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit 10 Wohneinheiten mit je 90 qm Wohnfläche im Bundesdurchschnitt. Die genauen Kosten einzelner Maßnahmen ist von weiteren Faktoren abhängig, zum Beispiel von den gewählten Baustoffen, von den ausführenden Firmen, vom Gebäudezustand oder vom Standort und kann objektbezogen auch unter- oder oberhalb der Kostenspanne liegen.
Zu den Kosten Winfried Schneider, Architekt und Geschäftsführer des Instituts für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN: „Häufig werden wir gefragt, ob baubiologisches Bauen teurer ist. Mit den hier genannten Preisen ist auch baubiologisch konsequentes Modernisieren eines Mehrfamilienhauses möglich. Baubiologisches Bauen sollte bei allen Baumaßnahmen Standard sein, denn damit sind wichtige weitere Vorteile verbunden wie z.B. ein gesundes Raumklima und eine gute ökologische Gesamtbilanz. Wer heute nicht entsprechend baut bzw. modernisiert, handelt nicht nachhaltig und verantwortungsbewusst und riskiert mittelfristig Immobilien-Wertverluste.“
Wer sich für eine Modernisierung interessiert, sollte sich an unabhängige Energieberater*innen wie z.B. Baubiologische Gebäude-Energieberater*innen IBN wenden. Grundlage jeder Beratung und Entscheidung ist zunächst eine genaue Analyse des vorhandenen Gebäudezustands sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen und -vergleiche für mehrere Alternativen.
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“WEG der Zukunft” halte ich für ein sinnvolles Projekt. Wir alle, ob Mieter, Vermieter oder Eigentümer einer Wohnung müssen darüber nachdenken, was wir im Sinne des Klimas tun können. An vielen “Ecken und Kanten” lassen sich CO2-Einsparungen erzielen. Doch, was mir hier im Beitrag ein wenig zu kurz kommt ist die Situation in Eigentümergemeinschaften. Man muss sich dort mit anderen Eigentümern abstimmen und in den Wahlen kann es passieren, dass Modernisierungsmaßnahmen nicht beschlossen werden. Ich habe schon mehrmals in meiner WEG Tagesordnungspunkte beantragt, aber die Mehrheit hat sie abgelehnt. Es gibt eben keine echte Pflicht zu einer nachhaltigen Modernisierung. Viele Eigentümer denken nur an ein günstiges Hausgeld, was ich schade finde. Warum gibt es nicht eine Art Pflicht für Maßnahmen zur CO2-Reduktion? Mit dem Denken der 70er und 80er Jahre kommen wir einfach nicht mehr weiter…