Was tun bei giftigen Holzschutzmitteln?
Antwort
Holzschutzmittel enthalten häufig giftige Pestizide, die dann auch im Hausstaub zu finden sind. Über diesen “Umweg” gelangen sie über die Atemwege und Lunge in unseren Körper.
Pestizidbehandelte Materialien sollten wann immer machbar ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Wo nicht möglich, kann Holz auch zwei bis drei Millimeter abgehobelt werden. Schleifen sollte vermieden werden, da sonst hochgiftige Staubbelastungen auftreten können. In jedem Fall sind einschlägige Arbeitsschutzmaßnahmen zu berücksichtigen, wie u.a. die TRGS 402 “Ermitteln und Beurteilen der Gefährdung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition”.
Freiliegende Balken können mit luftdichten Materialien wie u.a. Gips- oder Lehmbauplatten oder mit speziellen Isolierfolien wie z.B. von Valutect umkleidet werden.
Manchmal verbessert das Überstreichen mit schnelltrocknenden und weitgehend dampfdichten Lacken die Situation. Viele sogenannte Absperrlacke enthalten aber selbst beispielsweise giftige Glykolverbindungen. Alternativen z.B. auf Schellackbasis bieten einige Naturfarbenhersteller an. Es ist davon auszugehen, dass nach einer Behandlung mit Absperrlacken die Schadstoffbelastung sinkt, aber nicht gänzlich einzudämmen ist, auch weil sich im Lack feine Haarrisse bilden können oder durch den Lösemittelanteil mit Lack Pestizidgehalte remobilisiert werden.
Wir empfehlen, solche Maßnahmen von erfahrenen Fachleuten wie z.B. Baubiologischen Messtechniker*innen IBN begleiten und zu lassen und auch später in Abständen von einigen Jahren Kontrollmessungen durchführen zu lassen. Nur so kann ein evtl. Nachlassen der Absperrwirkung bemerkt werden und es können rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden wie beispielsweise ein erneutes Auftragen einer Schadstoffmaskierung.
Empfehlenswerte Produkte für die Schadstoffmaskierung mit Absperrlacken:
Ihre Stimme zählt
Kommentarregeln:
Wir sind neugierig, was Sie zu sagen haben. Hier ist Raum für Ihre Meinung, Erfahrung, Stellungnahme oder ergänzende Informationen. Bitte beachten Sie bei Ihrem Kommentar folgende Regeln:
- Bitte keine Fragen: Auf dieser kostenlosen Informationsplattform können wir keine Fragen beantworten - bitte stellen Sie Ihre Fragen direkt an unsere Autor*innenAutor*innen.
- Bitte keine Werbung: Gerne können Sie auf Ihre Produkte/Dienstleistungen mit einem Werbebanner aufmerksam machen.
2 Kommentare
Einen Kommentar abschicken
Wie werde ich
Baubiolog*in IBN?
How to become a Building Biology Consultant IBN?
Quellenangaben und/oder Fußnoten:
Nachhaltig weiterbilden
Know-how, Zusatzqualifikationen und neue berufliche Möglichkeiten für Baufachleute sowie alle, die sich für gesundes, nachhaltiges Bauen und Wohnen interessieren.
Unser Kompetenz-Netzwerk
Hier finden Sie unsere qualifizierten Baubiologischen Beratungsstellen und Kontakte im In- und Ausland nach Standort und Themen sortiert.
Über die Baubiologie
Die Baubiologie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Menschen und ihrer gebauten Umwelt. Wie wirken sich Gebäude, Baustoffe und Architektur auf Mensch und Natur aus? Dabei werden ganzheitlich gesundheitliche, nachhaltige und gestalterische Aspekte betrachtet.
25 Leitlinien
Für einen schnellen, aufschlussreichen Überblick haben wir in 25 Leitlinien der Baubiologie die wichtigsten Parameter herausgearbeitet, sortiert und zusammengefasst. In 15 Sprachen, als PDF oder als Plakat erhältlich.
Zunächst sollte man in die Baubeschreibung schauen, um die Behandlung mit Holzschutzmitteln lokal eingrenzen zu können. Geht es aber auch um Gerüche (Chloranisole), muss eh umfassend saniert werden. Nach meiner Erfahrung als Rechtsanwalt kommt es auf den Umfang der Kontamination an, um feststellen zu können, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Vielen Dank für Ihre Ergänzung.
Über die Suchefunktion (Lupe oben rechts) finden Sie nach Eingabe des Begriffes “Chloranisole” hierzu einige Beiträge im Baubiologie Magazin.