Baubiologie international – Exkursion und Fachforum in der Türkei
Historische Exkursion – Tag 1
Höhepunkt der Exkursion zu kulturellen Sehenswürdigkeiten war unser Besuch der hervorragend restaurierten Ruinen von Ephesos, eine der ältesten, größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens und des römischen Reiches und seit 2015 UNESCO-Weltkulturerbe (Fotos 1 und 2). Besonders beeindruckend empfanden wir, wie harmonisch Ephesos in die vorhandene Topographie eingebunden ist; Landschaft und Architektur verschmelzen zu einem Genius loci, der die Besucher atmosphärisch in seinen Bann zieht.
Nicht nur für BaubiologInnen an sich schon eine Exkursion wert sind die gut erhaltenen Hypokaustenheizungen, eine schon vor über 2.000 Jahren realisierte Kombination von Fußboden-, Wand- und Warmluftheizung (Foto 3).
Zum Abendessen besuchten wir das Restaurant „Hic“ in Urla. Dort konnten wir nicht nur bewundern, wie alte Bausubstanz modern interpretiert saniert wurde (Foto 4), sondern konnten lokal und biologisch produziertes Essen samt hervorragendem Wein aus einem nahen Weingarten genießen. Ein passender Ausklang zu diesem beeindruckenden Tag.
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In der “Kuretenstraße” begeistert mit vielen schönen Tempeln und Mosaiken2
Zum Teil hervorragend erhaltene Hanghäuser, heute geschützt durch ein riesiges Dach. Hier ist auch das Bewässerungs- und Hypokaustenheizungssystem sehr gut zu sehen 3
Hypokaustenheizung4
Abendessen im Restaurant “Hic” in Urla
Exkursion zu baubiologischen Projekten – Tag 2
Im Rahmen der Exkursion rund um Urla (westlich von Izmir) konnten wir mehrere baubiologische Bauprojekte – Kadiovacik Biohouse / Keskin house / Akinan stone house / Güven farm house & Area / Kandemir house – bewundern, so auch das erst 2018/19 erstellte neue YBE-Institutsgebäude. Wir trafen auf ein Netzwerk mutiger, innovativer und tatkräftiger Pioniere, Bauherren, Architekten, Handwerker, Unternehmer und Mediziner, die anknüpfend an historische Vorbilder und angepasst an die vorhandenen Topographie und Landschaft Neues wagen, bei ihren Bauten baubiologische Kriterien berücksichtigen und vorrangig Baustoffe aus der Region wie Holz, Lehm und Natursteine einsetzen. Einige berücksichtigen zudem Prinzipien der Permakultur bei der Gestaltung und Bewirtschaftung der umgebenden Landschaft.
Baustelle für ein Wohnhaus nach dem Vorbild traditioneller Proportionen und Bauweisen mit lokal verfügbaren Baustoffen
In diesem Wohnhaus wechseln überdachte und gut durchlüftete Freiflächen (Sommer) mit beheizbaren Wohnräumen ab (Winter). Eine Besonderheit sind die Lehmböden und Terrazoputze.
Das neu erstelle türkische Partnerinstitut YBE – Yapi Biyolojisi ve Ekolojisi Enstitüsü (Institut für Baubiologie und Ökologie). Von links nach rechts: Karin Hick und Winfried Schneider (IBN) / Siegfried Camana (ANAB, Italien) / ein Architekt aus Berlin / Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa (BIJ, Japan)
Das neu erstelle türkische Partnerinstitut YBE – Yapi Biyolojisi ve Ekolojisi Enstitüsü (Institut für Baubiologie und Ökologie). Von links nach rechts: Karin Hick und Winfried Schneider (IBN) / Siegfried Camana (ANAB, Italien) / ein Architekt aus Berlin / Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa (BIJ, Japan)
Das neu erstelle türkische Partnerinstitut YBE – Yapi Biyolojisi ve Ekolojisi Enstitüsü (Institut für Baubiologie und Ökologie). Von links nach rechts: Karin Hick und Winfried Schneider (IBN) / Siegfried Camana (ANAB, Italien) / ein Architekt aus Berlin / Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa (BIJ, Japan)
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Baustelle für ein Wohnhaus nach dem Vorbild traditioneller Proportionen und Bauweisen mit lokal verfügbaren Baustoffen6
und 7 In diesem Wohnhaus wechseln überdachte und gut durchlüftete Freiflächen (Sommer) mit beheizbaren Wohnräumen ab (Winter). Eine Besonderheit sind die Lehmböden und Terrazoputze.8 und 9
Das neu erstelle türkische Partnerinstitut YBE – Yapi Biyolojisi ve Ekolojisi Enstitüsü (Institut für Baubiologie und Ökologie). Von links nach rechts: Karin Hick und Winfried Schneider (IBN) / Siegfried Camana (ANAB, Italien) / ein Architekt aus Berlin / Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa (BIJ, Japan)
Building Biology Forum
Zum ersten Mal fand in der Türkei ein international besetztes Forum für Baubiologie statt und dies im Seminar- und Museumsgebäude „Yeşilova Höyük Visitor Center“ direkt neben der über 8.000 Jahre alten Ausgrabungsstätte und Ausstellung „Yesilova“.
„Im Forum werden physiologische und psychologische Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch Bauweisen, Baustoffe sowie beispielhafte Bauten aus der ganzen Welt einschließlich der Türkei vorgestellt. Die Diskussionsrunden und Gespräche werden die Bedeutung der Baubiologie für die menschliche Gesundheit erläutern und Ihre Kompetenz rund um die Baubiologie verbessern“.
Dr. And Akman, Architekt und Leiter des YBE
Building Biology Forum 2019 bei Izmir/Türkei
Das Interesse war überwältigend. Rund 120 TeilnehmerInnen aus allen Landesteilen der Türkei und aus anderen Ländern lauschten höchst aufmerksam den ReferentInnen und beteiligten sich intensiv an den Diskussionsrunden. In den Pausen wurden die Informationsstände der Aussteller besucht, den anwesenden ReferentInnen Fragen gestellt, Interviews für die anwesenden Medien gegeben sowie Kontakte geschaffen und Netzwerke gegründet. Alles in Allem zeigte diese Veranstaltung, dass die Zeit weltweit reif ist für die Baubiologie. Überall wird erkannt, dass es im Rahmen des Gesundheits- und Umweltschutzes auch beim Bauen und Wohnen so nicht weitergehen kann und es wird nach neuen baubiologischen, also zukunftsfähigen Lösungen gesucht.
Danke – Teşkkür ederim
Durchgängig spürbar war das Interesse für baubiologisches Bauen und Wohnen sowie die Lust und Freude, im positiven Sinne etwas zu verbessern. Eine Energie, die noch viele beispielhafte Innovationen und Projekte hervorbringen wird.
Diese wunderbare Exkursion samt Forum wurde vor allem von Merve Titiz Akman und Dr. And Akman, den Gründern des türkischen Partnerinstituts YBE, organisiert und dies, obwohl sie aktuell noch ihr neues Institutsgebäude fertigstellen und dort gerade einziehen. Was hier präsentiert und geschaffen wurde, verdient größten Respekt und Unterstützung.
Die Arche Noah soll am Ende der Sintflut in der heutigen Türkei auf Grund gelaufen sein. Das hier gezeigte Engagement hat das Potenzial, im übertragenen Sinne Teil einer zweiten Arche Noah zu werden, um unseren schönen Planeten vor weiterer Umweltzerstörung zu retten.
Herzlichen Dank für die Einladung, die schönen und motivierenden Eindrücke, die hervorragende Organisation und Bewirtung mit lokalen Köstlichkeiten und die wunderbare Gastfreundschaft! Wir kommen gerne wieder!
In absehbarer Zeit wird das YBE wieder international ausgerichtete Praxisseminare in deutscher, englischer und natürlich auch türkischer Sprache anbieten. Das IBN wird hierzu per Newsletter und im Baubiologie-Kalender informieren.
Merve Titiz Akman, Mitgründern des YBE, Projektentwicklungs- und Kommunikationsmanagerin
Winfried Schneider, Architekt und Leiter des IBN
BesucherInnen des "International Building Biology Forum"
Diskussionsgruppe zum Thema "Einfluss von Baustoff- und Gestaltungsentscheidungen für die Lebensqualität" mit Dr. And Akman und Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa
Dr. And Akman (rechts) mit zwei seiner Architekturstudenten
Foyer des Forum- bzw. Seminar- und Museumsgebäudes "Yesilova" mit Ausstellung baubiologischer Baustoffe, Bauweisen und Informationstafeln
Foyer des Forum- bzw. Seminar- und Museumsgebäudes "Yesilova" mit Ausstellung baubiologischer Baustoffe, Bauweisen und Informationstafeln
Ein Teil der Formbesucher
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Merve Titiz Akman, Mitgründern des YBE, Projektentwicklungs- und Kommunikationsmanagerin11
Winfried Schneider, Architekt und Leiter des IBN12
BesucherInnen des “International Building Biology Forum”13
Diskussionsgruppe zum Thema “Einfluss von Baustoff- und Gestaltungsentscheidungen für die Lebensqualität” mit Dr. And Akman und Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa14
Dr. And Akman (rechts) mit zwei seiner Architekturstudenten 15 und 16
Foyer des Forum- bzw. Seminar- und Museumsgebäudes “Yesilova” mit Ausstellung baubiologischer Baustoffe, Bauweisen und Informationstafeln17
Ein Teil der Formbesucher
Baubiologisches Fachforum „Yapi Biyolojisi Forumu“ am 27.04.2019 im Seminar- und Museumsgebäude „Yeşilova Höyük Visitor Center“ bei Izmir
Veranstalter
YBE – Yapi Biyolojisi ve Ekolojisi Enstitüsü (Institut für Baubiologie und Ökologie) yapibiyolojisi.org
Internationale Partner:
- Deutschland: IBN – Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN
- Italien: ANAB – Associazione Nazionale Architettura Bioecologica, Italien (frei übersetzt: Verein für Baubiologie und nachhaltiges Bauen, Italien)
- Japan: BIJ – Baubiologie Institute of Japan
Building Biology Forum – Programm:
- Einführung: Merve Titiz Akman, Mitgründerin des YBE, Projektentwicklungs- und Kommunikationsmanagerin
- Entwicklung der Baubiologie als wissenschaftliches Forschungsfeld und die Arbeit des IBN: Winfried Schneider, Geschäftsführer des Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN
- Prinzipien der Baubiologie und die Arbeit des YBE: Dr. And Akman, Architekt, Mitgründer und Leiter des YBE
- Vorstellung von sieben baubiologischen Gebäuden als Basis für ein gutes Zusammenleben und -arbeiten: Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa, Architekt, Leiter des BIJ (Baubiologisches Institut in Japan)
- Das gesunde Haus und die soziale Nachhaltigkeit, Dr. Siegfried Camana, Italien, Architekt, Mitgründer und Ehrenpräsident des ANAB (frei übersetzt: Verein für Baubiologie und nachhaltiges Bauen)
- Grundlagen der Baubiologie – Vorstellung gebauter Bauspiele, Nurgül Ece, Architektin, Baubiologin IBN, Autorin des Buches „Baubiologie“, Berlin
- Vorstellung des YBE-Institutsgebäudes, Dr. And Akman
- Wie kann das Wissen für Gesundheit und gesunde Gebäude verbessert und der dadurch geschaffene Mehrwert vermittelt werden?– öffentliche Diskussionsrunde moderiert von Doç. Dr. Uǧur Özkutlu, Wissenschaftler: Bedeutung der Gesundheitskompetenz für die menschliche Gesundheit, Dr. med. Sibel Sakarya, Koc Universität/ Gesunde Gebäude für eine gesündere Gesellschaft: Informationen aus Sicht der Gesundheitsförderung, Prof. Dr. Dr. Thomas Abel, Universität Bern / Zukunftsfähige Gebäude müssen die menschliche Gesundheit und Nachhaltigkeit unterstützen, Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa (BIJ Japan)
- 3 Diskussionsgruppen:
– Gruppe A: Einfluss von Baustoff- und Gestaltungsentscheidungen für die Lebensqualität, mit Dr. And Akman und Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa (BIJ Japan)
– Gruppe B: Strategien und Politik für den Fortschritt gesunder Lebensräume in verschiedenen soziokulturellen Umgebungen, mit Winfried Schneider (IBN), Dr. Siegfried Camana (ANAB) und Nurgül Ece
– Gruppe C: Popularisierung von baubiologischem Wissen und Bewusstsein, mit Doç. Dr. Uǧur Özkutlu, Prof. Dr. Dr. Thomas Abel und Prof. Dr. Sibel Sakarya - Besuch der über 8.000 Jahre alten Ausgrabungsstätte und Ausstellung „Yesilova“ direkt neben dem Forumgebäude mit Doç. Dr. Zafer Derin, Museumsdirektor, Universität Ege
- Lockerer Ausklang mit lokal gebrautem Bier
Aussteller und Sponsoren u.a.:
- Forbo Flooring Systems (Linoleumböden), forbo.com
- Isiklar (Ziegelprodukte), isiklartugla.com.tr
- Lemix (Lehmbauplatten), lemix.eu
- Tuksad (Ziegelprodukte), turgutlutuglasi.org
Ihre Stimme zählt
Wir sind neugierig darauf, was Sie zu sagen haben. Hier ist Raum für Ihre Meinung, Erfahrung, Stellungnahme oder ergänzende Informationen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass auf dieser kostenlosen Informationsplattform:
- Fragen nicht beantworten werden können – bitte stellen Sie Ihre Fragen direkt an unsere Autor*innenAutor*innen.
- Werbung nicht gestattet ist – Sie können aber gerne mit einem Werbebanner auf Ihre Produkte/Dienstleistungen aufmerksam machen
Quellenangaben und/oder Fußnoten:
Wie werde ich
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How to become a Building Biology Consultant IBN?
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Über die Baubiologie
Die Baubiologie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Menschen und ihrer gebauten Umwelt. Wie wirken sich Gebäude, Baustoffe und Architektur auf Mensch und Natur aus? Dabei werden ganzheitlich gesundheitliche, nachhaltige und gestalterische Aspekte betrachtet.
25 Leitlinien
Für einen schnellen, aufschlussreichen Überblick haben wir in 25 Leitlinien der Baubiologie die wichtigsten Parameter herausgearbeitet, sortiert und zusammengefasst. In 15 Sprachen, als PDF oder als Plakat erhältlich.
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