Aufstockung einer Schule mit Massivholz
Das Schulgebäude, das in den 1960er Jahren erbaut wurde, galt lange Zeit als Aushängeschild der Stadt Sterzing.
Die steigenden Schülerzahlen haben eine Umstrukturierung und Erweiterung des Gebäudes notwendig gemacht. Für Architekt Siegfried Delueg, der den Planungswettbewerb für sich entscheiden konnte, war es sehr wesentlich, die bestehende Struktur in der einladenden Form der Geste von „ausgebreiteten Armen“ in den Vordergrund zu stellen. Seine Idee zur Aufstockung in Massivholzbauweise erklärte er mit den Worten: „Ökologisch zu denken und zu handeln muss unser Ziel sein, weshalb – für die Aufstockung – ausschließlich Holz als Baumaterial in Frage gekommen ist.“ Schließlich weise dieses den geringsten ökologischen Fußabdruck auf und können zugleich fast 500 Tonnen CO2 eingespart werden.
„Mit dieser gelungenen Gemeinschaftsleistung macht die öffentliche Verwaltung Holz erlebbar und begreifbar, was mit Sicherheit zur Nachahmung führt“, so holzius-Geschäftsführer Herbert Niederfriniger, der auch das positive Lern- und Arbeitsklima für Schüler und Lehrpersonen hervorhob. Das Kiefernholz für die massiven Bauteile stammt aus St. Vigil in Enneberg, wo es in den Wäldern lokaler Bauern unter Berücksichtigung der Mondphasen geschlägert und anschließend in einem Sägewerk im Pustertal eingeschnitten und getrocknetwurde. Nach der Verarbeitung zu leim- und metallfreien Vollholzelementen in Prad fand die Montage in Sterzing statt, wobei die Außenverschalung aus sägerauem Lärchenholz besteht.
Im Innenbereich wurde das bestehende Gebäude komplett umstrukturiert. Insgesamt 40 Klassenräume, eine Aula Magna, eine Bibliothek, Lehrerzimmer und Büros für die Verwaltung wurden entweder neu errichtet oder umgestaltet.
„Mein Herz schlägt für Holz“, bekannte auch Mario Broll, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, der die Symbolkraft des Schulgebäudes betonte. „Es geht um das Wohlbefinden von Schülern und Lehrpersonen, aber auch um das Gefühl, einen Teil des Naturkreislaufes in die Schule gebracht zu haben, wo Kinder und Jugendliche einen bedeutenden Teil ihres jungen Lebens verbringen.“
Zahlen und Fakten
Fertigstellung | 09/2019 |
Bauherr | Provinz Bozen |
Planung | Arch. Siegfried Delueg, Brixen |
Generalunternehmen | Bietergemeinschaft I.T.I.-Damiani-Wolf |
Leim- und metallfreie Vollholz-Elemente der holzius GmbH | Gesamt 133 m3, davon unbehandelte holzsichtige Oberflächen 1.017 m² |
Ansichten
Querschnitt
Grundriss OG
1
Ansichten2
Querschnitt3
Grundriss OG
Ihre Stimme zählt
Wir sind neugierig darauf, was Sie zu sagen haben. Hier ist Raum für Ihre Meinung, Erfahrung, Stellungnahme oder ergänzende Informationen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass auf dieser kostenlosen Informationsplattform:
- Fragen nicht beantworten werden können – bitte stellen Sie Ihre Fragen direkt an unsere Autor*innenAutor*innen.
- Werbung nicht gestattet ist – Sie können aber gerne mit einem Werbebanner auf Ihre Produkte/Dienstleistungen aufmerksam machen
Quellenangaben und/oder Fußnoten:
Wie werde ich
Baubiolog*in IBN?
How to become a Building Biology Consultant IBN?
Nachhaltig weiterbilden
Know-how, Zusatzqualifikationen und neue berufliche Möglichkeiten für Baufachleute sowie alle, die sich für gesundes, nachhaltiges Bauen und Wohnen interessieren.
Unser Kompetenz-Netzwerk
Hier finden Sie unsere qualifizierten Baubiologischen Beratungsstellen und Kontakte im In- und Ausland nach Standort und Themen sortiert.
Über die Baubiologie
Die Baubiologie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Menschen und ihrer gebauten Umwelt. Wie wirken sich Gebäude, Baustoffe und Architektur auf Mensch und Natur aus? Dabei werden ganzheitlich gesundheitliche, nachhaltige und gestalterische Aspekte betrachtet.
25 Leitlinien
Für einen schnellen, aufschlussreichen Überblick haben wir in 25 Leitlinien der Baubiologie die wichtigsten Parameter herausgearbeitet, sortiert und zusammengefasst. In 15 Sprachen, als PDF oder als Plakat erhältlich.
0 Kommentare