Die Gute Form 2020

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Auch im außergewöhnlichen Jahr 2020 wurden im Rahmen des Bundesgestaltungswettbewerbs „Die Gute Form“ die Abschlussarbeiten der angehenden Tischler- bzw. Schreinergesellinnen und -gesellen prämiert.

Autor
Josef Frey

Josef

Frey

Dipl.-Ing. für Innenarchitektur, Baubiologe und Mitarbeiter im IBN

Werkstücke gestalten, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen, so lautet eine der Anforderungen des Bundeswettbewerbs. Aber nicht nur die Ästhetik ist entscheidend, auch die Funktionalität und handwerkliche Ausführung fliesen mit in die Bewertung ein.

Der diesjährige Gewinner Jonas Heise überzeugte die Jury mit einer “hochästhetischen kinematischen Möbelskulptur, die in jeder Hinsicht herausragend ist”.

Ganz anders die Tête-à-tête-Bank von Wolf Weingarten. Sie ist aus massiver Elsbeere, Linoleum, Wollfilz und Messing hergestellt, allesamt Materialien, die auch Baubiologen überzeugen. “Die humorvolle Neuinterpretation eines Klassikers entspricht dem Zeitgeist, zeigt durch die gegenläufige Sitzposition und die gelungene Einbindung eines orthogonalen, mit farbigem Linoleum belegten Korpus in das organisch aus Elsbeere geformte Gestell aber zugleich eine hohe formale Eigenständigkeit in den souverän gesetzten Kontrasten. Die beeindruckende Fertigungsqualität trägt entscheidend zur Ästhetik des originellen Möbelstücks bei”, so die Begründung der Jury.

1 Jonas Heise, NRW, Säulenschrank
2 Matin Auer, Bayern, Anlehnmöbel
3 Wolf Weingarten, Rheinland-Pfalz, Tête-à-tête-Bank
4 Natalie Herrmann, Sachsen, Dielenmöbel

Die Gewinnerin des „Sonderpreis Massivholz“ Natalie Herrmann zeigt mit ihrem Dielenmöbel, was aus massiver Esche, Stahl und Wollfilz möglich ist. “Das frische, modular konzipierte Dielenmöbel zeigt, dass fachgerechte Gestaltung und Konstruktion in Massivholz auch jenseits der klassischen Gestaltungslinie funktionieren: Eingearbeitete Stangen, Gratverbindungen und sichtbare Hirnleisten ermöglichen den entwurfsbedingten Plattenbau auch ohne die Verwendung von Holzwerkstoffen. Die in den Korpus einschlagenden Drehtüren reduzieren die Ansicht der Korpuskante auf eine feine Linie. Das betont die filigrane Ausführung des aufgesetzten Kubus.”

Ganz ohne Metallauszuge kommt das Anlehnmöbel von Martin Auer aus. Die selbstgefertigten Kulissenauszüge aus Eiche sind ein gelungenes Beispiel, welches den Einsatzbereich des Werkstoffs Holz weiter auslotet.

Der Einsatz von ehrlichen Materialien kombiniert mit der hohen qualitätsvollen handwerklicher Ausführung ist ein Anliegen, das auch die Baubiologie anstrebt. Talentschau zeigt, dass der nachwachsende Werkstoff Holz hervorragend für die Herstellung von zeitgemäßen ästhetischen Möbeln und Einrichtungsgegenständen geeignet ist.

Wünschenswert wäre, den Anforderungskatalog für den Wettbewerb um weitere baubiologische Kriterien zu erweitern, z.B. bezüglich toxikologischer und ökologischer Bewertung der verwendeten Materialien wie Kleber und Oberflächenbehandlungsmittel.

Zusammengestellt aus Pressemitteilungen des Bundesinnungsverband

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1 Kommentar

  1. Danke für den informativen Beitrag zum Thema Tischlerei. Mein Neffe ist so begeistert vom Holzhandwerk, dass er eine Ausbildung zum Schreiner machen will. Er liebt es mit Tischlerei-Maschinen zu arbeiten und den ganzen Tag mit Holzarbeit zuzubringen. Es freut mich, dass die Talentschau zeigt, dass sich Holz hervorragend für die Herstellung von zeitgemäßen ästhetischen Möbeln eignet.

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Quellenangaben und/oder Fußnoten:

Titelbild & Bild 1: Fotostudio Zebra (tischler-schreiner.de/die-gute-form-2020/)
Bild 2: Fotostudio Claudia Brandl
Bild 3: Brenner Fotografie, Mainz
Bild 4: Lichtzelt Werbefotografie

Autor
Josef Frey

Josef

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Dipl.-Ing. für Innenarchitektur, Baubiologe und Mitarbeiter im IBN

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